Monika Mendat: Kleine Schätze – große Kunst

Monika Mendat: Kleine Schätze – große Kunst

Wie viel Schönheit in der Natur steckt, dieses zentrale Thema greift die Friedberger Künstlerin Monika Mendat immer wieder auf. So auch in ihrer jüngsten Ausstellung „Little Treasury“, wo sie Flora und Fauna in geometrisch-abstrakten Bildern und viel Farbpracht zeigt. Kleine Details wie ein lachender Hai, eine pinke Biene oder Fische zwischen Seeanemonen hat sie darin versteckt. Ihre Werke reduzieren den Blick auf das Wesentliche, erklärt sie und zitiert Antoine de Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“ Die Konzentration auf das, was man normalerweise nicht sieht, ermöglicht eine neue Sichtweise, sagt sie und empfiehlt, sich beim Betrachten ihrer Bilder Zeit zu nehmen, um die verborgenen Nuancen zu entdecken.

Einen besonderen Effekt erreicht die Künstlerin durch ihre Maltechnik. Sie setzt auf Acrylfarben und wendet eine Tupftechnik an. Dabei trägt sie mehrere Schichten auf, wodurch ein Raumerlebnis entsteht. Egal ob im All, im Dschungel oder unter Wasser – ihre mystischen und sinnlichen Bilder kommen an: Allein in den vergangenen Monaten kann sie Ausstellungen in Augsburg, Friedberg und München vorweisen. Sie ist auf Kunstmessen, wie zuletzt in München und Marbella, vertreten. Anfang 2025 steht schon die nächste Ausstellung in Berlin an.

Dabei ist die Malerin noch nicht sehr lange in ihrem Beruf aktiv. Dass sie heute hauptberuflich als Bildende Künstlerin arbeitet, war ein Entwicklungsprozess. „Ich habe schon als Kind gemalt und stundenlang gezeichnet.“ Eine Ausbildung in der Malerei kam aber zunächst nicht in Frage. Sie studierte an der Augsburger Universität Geschichte und Literatur. Danach arbeitete sie erst einmal als Kommunikationsberaterin. Relativ spät, da war sie schon über 30, studierte sie Malerei, „um ihrer Passion die akademische Grundlage zu verleihen“, wie sie sagt. Auch ein Privatstudium in München absolvierte sie. Seit sieben Jahren arbeitet Monika Mendat als professionelle Bildende Künstlerin und hat sich mit ihrer geometrischen Abstraktion einen Namen gemacht. In ihren Bildern verbindet sie persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlichen Themen. So steht oft das Thema Flucht und Heimat im Fokus. Denn geboren wurde sie Anfang der 70er-Jahre nahe Danzig, kam dann aber mit ihren Eltern auf abenteuerliche Weise als Flüchtlingskind nach Deutschland. Obwohl sie damals erst drei Jahre alt war, prägen die Erfahrungen von Migration und Neubeginn ihre Kunst bis heute. „Wenn man seine Heimat verlassen muss, ist das ein tiefgreifender Prozess des Loslassens. Damit ist immer auch die Frage verbunden: Wo bin ich zu-hause?“, erklärt sie. Diese Suche nach einem Ort, der Freiheit und Sicherheit bietet, spiegelt sich in vielen ihrer Werke wider.

Abseits ihrer Kunst hat Mendat in Friedberg ihre Heimat gefunden. Ihr Atelier, das sie gemeinsam mit ihrem Mann aus einer Garage umgebaut hat, ist nicht nur ein Rückzugsort, sondern auch ein Ort der Inspiration. Bei ihren Aufenthalten in der Natur sammelt sie Eindrücke, die sie in ihren Arbeiten verarbeitet. Dabei entstehen immer wieder neue Ideen. Auch das Reisen inspiriert sie: Gerne arbeitet sie im Ausland, um dort „das Licht und die Sonne in den Bildern einzufangen“ und sie verreist auch im Rahmen ihrer Kunstprojekte oder Ausstellungen in europäische Städte.

Vor wenigen Monaten hat sie selbst eine Galerie in Friedberg eröffnet. Die Räume in der Schmiedgasse 20 können nicht nur von anderen Künstlerinnen oder Künstlern für Ausstellungen angemietet werden, sondern dienen auch als Co-Working- Space. Im Keller hat ihr Mann zudem den Club 20 etabliert, wo Lesungen, Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden.