Die Rock’n’Roll-Schuah passen noch perfekt

Die Rock’n’Roll-Schuah passen noch perfekt

Günther Sigl ist der Leadsänger der Spider Murphy Gang. Diese gilt als eine der besten Live-Bands. Im Herbst nach der Kirchweih war die bekannte Band im Fest-zelt in Gersthofen zu hören und wurde ihrem Ruf erneut gerecht.

Das Top Magazin hat ihn exklusiv interviewt. Veranstalter Bobs alias Stefan Meitinger holte die Kultband und war begeistert vom Zuspruch. Das Publikum tobte und sang mit, als die Musiker Hit auf Hit spielten. Die siebenköpfige Band begeisterte mit so einem energiegeladenen, gewaltigen Sound, den wohl nur eine Band mit jahrelanger Bühnenerfahrung entfesseln kann. Zwischen den Songs eroberte Leadsänger und Bassist Günther Sigl mit seiner charmanten bayerischen Art und humorvollen Anekdoten die Herzen der Zuschauer. Und auch Gitarrist Barny Murphy brillierte nicht nur musikalisch, sondern heizte die Stimmung an, wenn er – lässig mit einer zwischen die Gitar-rensaiten geklemmten Zigarette – über die Bühne fegte.

„Des Live-Gfui konnst durch nix ersetz’n, des is halt scho wos Bsonders“, verriet Günther Sigl im Interview. Seit Jahr-zehnten tourt die Münchner Band durch Deutschland und die Welt. Trotzdem sei die Anspannung vor jedem Konzert immer noch spürbar: „A bisserl nervös san ma scho no, aba lang nimmer so arg wia früher.“ In Gersthofen ist die Band ein gern gesehener Gast. Auch mit seinem Solo-Projekt trat Sigl bereits in der Stadthalle auf. Von der Stadt selbst hat er allerdings noch nicht viel gesehen: „Mia kemma meist direkt zum Soundcheck und spuin dann unsa Konzert. Weil des ja ned weit weg is vo dahoam, foin mia danach wieder hoam.“ Augsburg kennt er besser. Im Jahr 1980 spielte die Band kurz nach dem Er-scheinen ihrer ersten LP im Barbara-Saal. Und später zu ihren erfolgreichsten Zei-en füllte sie die Kongresshalle. Augsburg hat für Günther Sigl zudem eine persön-liche Bedeutung: „I hob Verwandtschaft do. Und mei Schwester wohnt in Kaufering, mei Bruder und mei Neffen san no in Landsberg.“ Er selbst wurde in Schongau geboren, wuchs in Landsberg auf und zog als Bub mit seinen Eltern nach Karlsruhe. „Do hab i dann Badensisch gredt, des nimmt ma ja als Kind glei auf. Wia mia dann wieder nach Minga sin, hob i gmerkt: Do kemmst ned weit. I hob erscht wieda Boarisch lern‘ miassn.“

1977 gründete er mit 30 Jahren die Spider Murphy Gang – „aba i hob damals ausgschaut wia 17.“ Auch heute merkt man dem Leadsänger sein Alter kaum an: „I werd im Februar 78, geh schwer auf die 80 zua, aba i merk nix. Mir geht’s guad, bin fit. Mei Voda is 96 worn, der war bis kurz vorm End no fit.“ Für Günther Sigl bleibt die Bühne ein Lebenselixier: „Des unterwegs sei und die Konzerte – des is a Privileg. Es mocht Spaß. Jedes Konzert is sche und de Leit gfrein si. Und mi gfreit’s, dass imma so vui junge Leit kemma.“ Ob die Spider Murphy Gang in Bayern, Münster, Köln, Bochum, Berlin, Hamburg oder Graz auftritt – der bayerische Rock’n’Roll kommt überall gut an. Das Gründungsmitglied verrät, dass im baye-rischen Schwaben die Begeisterung aber besonders groß ist: „D’Leit do sin fast no mehr begeistert wia in Minga. In Minga is des Publikum ja verwöhnt, do is jeden Tag irgendwas Großes.“

In vier Jahren steht das 50-jährige Jubiläum der Band an. Pläne dafür gibt es bereits: „Mia wolln paar neie Songs macha und vielleicht a paar oide Hits neu auf-nehmen“, verrät Sigl. Außerdem wird schon bald seine neue Solo-CD auf den Markt kommen.