Augsburger Allgemeine gewinnt den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2024

Augsburger Allgemeine gewinnt den Deutschen Lokaljournalistenpreis 2024
Strahlende Preisträgerin: Journalistin Ina Marks von der Augsburger Allgemeine. (Foto: Holger Sabinsky-Wolf)

15.05.2024

  • Jury würdigt die Recherchen über einen Skandal in einer JVA als „herausragend“ und „vorbildlich“
  • Der Preis gilt als „Oscar“ für Lokaljournalistinnen und -journalisten

Die Konrad-Adenauer-Stiftung vergibt den Deutschen Lokaljournalistenpreis Jahrgang 2024 an die Augsburger Allgemeine für die Berichterstattung über einen mutmaßlichen Folter-Skandal in der JVA Augsburg-Gablingen.

In der Jurybegründung heißt es zur Auszeichnung für die Zeitung: „Der Skandal rund um die Justizvollzugsanstalt in Augsburg-Gablingen hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt – in der Tagesschau wurde ebenso berichtet wie in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften. Als erstes Medium hat jedoch die vor Ort ansässige Regionalzeitung, die Augsburger Allgemeine, am 25. Oktober 2024 über die Zustände informiert – exklusiv und seither kontinuierlich sowohl in der Zeitung als auch online. Die Vorwürfe gegenüber der JVA und der bayerischen Justiz wiegen schwer: Im Gefängnis, so schilderten es Informanten und Insider der Redaktion, wurden Gefangene misshandelt, schikaniert und gefoltert. […] Das Aufdecken des Skandals und das konsequente Dranbleiben hat die Jury ebenso beeindruckt wie das Bemühen der Redaktion, das Thema auf allen Kanälen und somit für verschiedene Zielgruppen aufzubereiten. […] Die Berichterstattung über den Skandal in der JVA Augsburg-Gablingen ist herausragend, vorbildlich und deshalb auszeichnungswürdig.“

Unbequeme Themen stehen im Vordergrund

Zweiter Preisträger ist die Westdeutsche Allgemeine Zeitung für die Reportage „Ich spüre noch seine Hände auf mir“ von Sophie Sommer. Der dritte Preis geht an die Freie Presse Chemnitz für die Reportage „Ein Leben für Großschirma – Die Geschichte hinter dem Tod des Bürgermeisters Volkmar Schreiter“ von Anne Lena Mösken. Den Sonderpreis für Volontärsprojekte erhalten die Volontärinnen und Volontäre der Mitteldeutschen Zeitung für „Ladenschluss – ist das die Zukunft der Innenstädte?“ Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Norbert Lammert, erklärt zu den diesjährigen Preisträgern: „Es sind keine Wohlfühlthemen, die es dieses Mal auf das Siegertreppchen geschafft haben, sondern Recherchen in Bereichen, in denen sich mitunter menschliche Abgründe auftun; zu Themen, die vom Alltag der meisten Leserinnen und Leser zunächst ganz weit weg zu sein scheinen – die aber an den Grundfesten unseres gesellschaftlichen und menschlichen Miteinanders rütteln. Auch solche Themen anzupacken ist Aufgabe von verantwortungsbewussten Lokaljournalistinnen und Lokaljournalisten, und sie gründlich und gewissenhaft aufzubereiten, auf Missstände und Fehlentwicklungen hinzuweisen, damit ihnen durch Politik und Gesellschaft entgegengewirkt werden kann. Es ist ein – im Vergleich zu den Vorjahren – thematisch sehr ernsthafter Wettbewerbsjahrgang, der aber durchaus auch Ausdruck der ernsten Zeiten ist, in denen wir leben.“

Zum Wettbewerb gab es insgesamt 274 Einsendungen aus dem Jahr 2024.

Die Preise sollen voraussichtlich im Herbst in Augsburg verliehen werden. Weitere Informationen zum Deutschen Lokaljournalistenpreis gibt es hier.

 

 

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