AUX Künstler: Lilian Hampson – Sängerin

AUX Künstler: Lilian Hampson – Sängerin

„Im Musikbusiness braucht man Mut – und auch ein bisschen Glück“

Ihre musikalischen Wurzeln, Drum and Bass und das Rampensau-Gen

Die Singer-Songwriterin mit britischen Wurzeln pendelt musikalisch zwischen Pop, Indie und Drum and Bass – und das sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Seit 2024 spielt sie mit ihrer Band regelmäßig auf Festivals, in Clubs und bei Events – und arbeitet aktuell an ihrer ersten EP. Im Interview mit dem Top Magazin spricht die 23-Jährige über ihren Weg auf die Bühne, den Spagat zwischen Pädagogik und Musikbusiness – und warum sie auf gar keinen Fall so berühmt werden will wie Adele.

Top: Lillian, du bist Singer-Songwriterin und machst seit deiner Kindheit Musik. Erinnerst du dich noch an den Moment, in dem dir klar wurde: Musik wird immer ein Teil meines Lebens sein?

Lilian: Ja, das war ziemlich früh. Ich stand mit sechs zum ersten Mal auf der Bühne – dieses Gefühl war einfach magisch. Ich war total ich selbst und alles fühlte sich so leicht an. Gesang ist für mich etwas sehr Intimes, besonders wenn ich eigene Texte singe. Ich habe schon als Teenager angefangen, eigene Songs zu schreiben, inspiriert von Künstlerinnen wie Adele – die hat ja auch in kleinen Cafés und Bars in England angefangen. Ich habe sie letztes Jahr in München live gesehen, das war ein Traum!

Top: Deine musikalischen Wurzeln liegen sowohl im ländlichen Raum als auch an der Grenze zwischen England und Schottland. Wie prägen diese beiden Welten deine Musik heute?

Lilian: Das Spannende ist: Ich fühle mich in beiden Sprachen zu Hause. Bei manchen Songs klingt Englisch einfach melodischer, bei anderen passiert Deutsch ganz organisch – wenn ich etwas erlebt habe und das raus muss. Ich starte oft mit der Melodie, dann kommt der Text. Die Sprache ergibt sich dabei meist von selbst.

Top: Seit 2024 versuchst du dich mit Maurice, Felix und Patrick an einem Band Projekt.

Lilian: Vorher habe ich viel solo gemacht, oft in Richtung elektronische Beats. Jetzt mit den Jungs  ist es ein ganz anderes Gefühl – wir schauen uns an, lassen die Musik gemeinsam entstehen. Die Richtung geht mal mehr und mal in die andere Musikrichtung, aber ich will mich da gar nicht festlegen. Musik verändert sich ständig, und ich will das machen, was sich richtig anfühlt. Natürlich fragt man sich auch mal: Was wollen die Leute hören? Aber am Ende muss ich selbst dahinterstehen.

Top: Du hast dich 2024 bei Festivals wie Modular und Singoldsand beworben. Wie erlebst du die Musikszene in Augsburg?

Lilian: Ich liebe Augsburg dafür, dass hier so viele liebe Menschen Musik machen. Es gibt tolle Angebote von der Stadt, und durch die überschaubare Größe trifft man sich immer wieder. Beim Schmeck Festival zum Beispiel war es mega – da trifft man einfach Leute, die man schon kennt. Die Augsburger Szene hat 2024 für mich total viel bewegt, das war ein richtiges Netzwerkjahr.

Top: Deine neue Single „Keep On“ (feat. Sedat Cerimi aka „The Artist“) wurde im November 2024 veröffentlicht. Worum geht es in dem Song, und wie war die Zusammenarbeit mit Sedat?

Lilian: „Keep On“ ist ein Electronic Drum and Bass-Track, der richtig abgeht – vor allem auf Englisch kommt das Genre gut rüber. Die Message: weitermachen, dranbleiben, weiteratmen – „Keep on holding, keep on breathing“. Sedat ist super kreativ, wir hatten total Lust auf so einen energiegeladenen Song. Inspiriert hat uns zum Beispiel „Afterglow“ von Wilkinson und Becky Hill.

Top: Was können wir von deiner kommenden EP erwarten? Wird der Song „Waves in Portugal”, den du in Portugal geschrieben hast, dabei sein?

Lilian: Ja, „Waves in Portugal“ wird auf jeden Fall Teil der EP – der Song ist mir total wichtig. Ich habe ihn in Portugal geschrieben, als ich alleine gereist bin. Das war eine besondere Zeit: „I’m alone but not lonely“, das beschreibt den Vibe ganz gut. Es war schön, mal nur mit sich selbst unterwegs zu sein. Den Song hat Josy produziert. Die EP ist noch in Arbeit – einiges muss noch gemixt und gemastert werden, aber wir sind dran. Mein Papa unterstützt mich da übrigens total, er macht meine Website, Visitenkarten und Plakate.

Top: Neben der Musik arbeitest du als Erzieherin und leitest eine Gruppe im Montessori-Kindergarten. Wie beeinflusst diese Arbeit vielleicht auch deine kreative Seite – und umgekehrt?

Lilian: Es sind wirklich zwei Welten: auf der einen Seite die Pädagogin, auf der anderen die Musikerin, die nachts auftritt und probt. Aber es funktioniert – und ich liebe beides. Mit Kindern mache ich auch gerne Musik, manchmal texten wir Sprüche oder Reime melodisch. Es ist schön, so einen Ausgleich zu haben.

Top: Wie blickst du in die Zukunft?

Lilian: Ich versuche, alles Schritt für Schritt zu sehen. Das Musikbusiness ist hart, aber ich bleibe dran – motiviert und hartnäckig. Berühmt werden wie Adele will ich auf gar keinen Fall. Ich will Musik für mich machen. Wenn andere das feiern – umso schöner. Mein Wunsch ist es, ein Album zu machen. Und eine EP. Wir sind auf dem Weg.

Auf einen Plausch mit anschließendem Selfie – Lillian Hampson mit Top-Redakteurin Hannah Landsbeck.
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