Habemus Trumpismus

Donald, der Sprücheklopfer, hält die Welt in Atem – Als Politische-Chaot, Mega-Macho und selbstgefälliger Papst-Aspirant
Der TOP-Wahnsinn hat einen Namen: Donald Trump. Vieles von dem, was er nahezu tagtäglich von sich gibt, ist (vorsichtig ausgedrückt) heftig. Das Schlimme daran: Den einen gefällt Trump wegen seiner provokanten Sprüche, die anderen fürchten ihn deswegen. Hier eine Auswahl aus der Vielzahl seiner fragwürdigsten Zitate – mit (teils ebenfalls spitzen) Anmerkungen, Reaktionen und zum Ausgleich echten Fakten.
Beginnen wir mit drei Sprüchen und einer Frage. Erst die Sprüche:
- Wenn du ein Star bist, lassen Frauen alles mit sich machen.
- Keiner baut Mauern besser als ich.
- GuteMenschengehennicht in die Politik.
Und jetzt die Frage: Was davon hat Donald Trump gesagt? Die Antwort ist klar: Alle drei Sprüche stammen vom aktuellen US-Präsidenten, dem mächtigsten Mann der Welt.
Bevor wir hier weiter Trump-Sprüche klopfen, erst ein wenig Namenskunde, wie sie der Berliner Sprachwissenschaftler Jürgen Udolph betrieben hat. Trump kommt demnach von „trump(e)“ und bedeutet „Trompete, Posaune, Trommel“. Nomen est omen. Oder wie Professor Udolph witzelt: „Der Name passt perfekt zu diesem zurückhaltenden Mann.“ Dass der Name auch in Deutschland vorkommt – es gibt nach Udolphs Einschätzung hierzulande noch rund 1000 Trumps – kommt nicht von ungefähr. Trumps Vorfahren waren Rheinländer. Aha, Amerikas oberster Trommler hat gewissermaßen einen Migrationshintergrund.
Dafür ist aber hoffentlich der Vorname Donald amerikanisch? Auch nicht! Donald leitet sich aus dem Altkeltischen (also von einem indogermanischen Volk in Europa) ab und setzt sich zusammen aus „dumno“ (bitte nicht mit zwei „m“ schreiben), was für „Welt“ steht, und dem Wortteil „valo“ für „Herrscher“. Donald ist also ein Weltherrscher. Es kommt noch schlimmer: Donald Trump hat noch einen zweiten Vornamen. Er heißt auch John, vom hebräischen „Yohannan“, was so viel bedeutet wie „Gott ist gnädig“. Oh Herr-jemine!
Apropos Gott: Er (also Gott) habe ihn beschützt, posaunte Trump nach dem Attentatsversuch in Pennsylvania, bei dem er am Ohr verletzt wurde. Wörtlich sagte er:
„Überall floss Blut, und doch fühlte ich mich in gewisser Weise sehr sicher, denn ich hatte Gott auf meiner Seite.“
Viele seiner Anhänger erkannten folglich gar ein „göttliches Wunder“. Für einige ist Trump ein von Gott beschützter Mensch, für andere bereits der Erlöser. Unter seinen Jüngern hieß es u. a.: Trump habe nicht nur einen Schutzengel, nein, „er hat die volle Rüstung von Gott an.“ Trump selbst geht noch weiter und sähe sich gerne als Gottes Stellvertreter auf Erden. Welche Bescheidenheit! Nur Stellvertreter? Jedenfalls verkündete er:
„Ich wäre gerne Papst.“
Als viele dieses Zitat als Scherz abtun wollten, stellte Trump ein durch Künstliche Intelligenz (KI) generiertes Bild von sich als Pontifex in weißer Soutane und mit prachtvoller Mitra auf dem Kopf ins Netz – verbreitet über offizielle Kanäle aus dem Weißen Haus. Habemus Wahnsinn! (Wie durch ein Wunder wurde kurz darauf tatsächlich ein US-Kardinal, Robert Prevost aus Chicago, zum neuen Papst Leo XIV. gekürt. Eindeutig die bessere Wahl!)
Das Narrativ, dass Trump als gottgleiche Person unbesiegbar ist, fällt vor allem bei seiner rechtsreligiösen Anhängerschaft auf fruchtbaren Boden. Dabei wurde Trump schon vor dem Attentat von manchen Evangelikalen als eine Art Heilsbringer verehrt. „der gegen ungläubige Demokraten vorgeht und ungeborene Babys vor Abtreibung beschützt“. Hoffentlich kommen die neuen amerikanischen Babys dann aber auch mit einem zulässigen Geschlecht auf die Welt. Denn Trumps offizielle US-Politik lautet:
„Es gibt nur zwei Geschlechter, männlich und weiblich.“
Immerhin greift der Trumpismus, definiert als Kombination aus Populismus, Nationalismus und autoritären Tendenzen, bis dato keine homo- oder bisexuellen Menschen an. Aber Transgender. Sie würden aus der Armee, aus den Schulen und (sogar per Dekret, was sonst?) aus dem Frauensport verbannt. Auch zu den Olympischen Spielen 2028 im weltoffenen (?) Los Angeles sollen seinem Willen nach keine Trans-Athletinnen zugelassen werden. Was das Internationale Olympische Komitee (IOC) dazu sagt? Vorerst nichts.
Damit das Thema nicht ganz den (Thomas) Bach runtergeht, ist die neue IOC-Chefin Kirsty Coventry gefragt, die dieser Tage das Amt übernimmt. Als erste Frau an der Spitze hat sich die Ex-Schwimmerin und Sportministerin von Simbabwe immerhin schon mal entsprechend geäußert: „Ich musste mit, sagen wir mal, schwierigen Männern umgehen, seit ich 20 war.“ Coventry meint, Kommunikation sei der Schlüssel für den Umgang mit Trump. Mal sehen?
Irgendwie steht also auch über den Olympischen Spielen in Los Angeles ein Fragezeichen – es sei denn, Kalifornien als linker, noch demokratischer US-Bundesstaat spaltet sich vom Trump-Reich ab und wird ein eigenständiges Land. Eine Zersplitterung Amerikas – undenkbar??? Das hat man (sinngemäß) bis 1991 auch in der UdSSR geglaubt…
Zurück zu Trump. Und zu seinem Umgang mit Frauen – ein Kapitel für sich. Angeblich hat der inzwischen 79-Jährige einst gesagt:
„Niemand hat mehr Respekt vor Frauen als ich.“
Steht irgendwie im Widerspruch zu dem eingangs erwähnten Zitat, das vollständig so lautet:
„Wenn du ein Star bist, lassen Frauen alles mit sich machen. Du kannst alles machen. Ihnen an die Muschi fassen. Alles.“
Sowas findet bestimmt auch Italiens Ministerpräsidentin Georgia Meloni widerlich, welche von Trump als eine „fantastische Frau“ hochgelobt wird:
„Sie hat Europa im Sturm erobert und alle anderen auch.“
Dass Trump andere bewundert, ist dennoch selten, wenngleich er über seine Tochter sagte:
„Wenn Ivanka nicht meine Tochter wäre, würde ich sie daten.“
Sonst bewundert der 79-Jährige vor allem sich selbst. Das gipfelt etwa in Sätzen wie:
„Ich habe eine viel bessere Urteilsfähig- keit als andere. Ich habe auch ein viel besseres Naturell. Mein größter Vor- teil ist mein Temperament. Ich weiß zu gewinnen.“
„Meine Finger sind lang und schön, wie auch andere Teile meines Körpers.“
„Das Schöne an mir ist, dass ich sehr reich bin.“
Soweit zu kommen, sei für ihn nicht einfach gewesen, was Trump so ausdrückt:
„Ich habe in Brooklyn angefangen. Mein Vater gab mir nur einen kleinen Kredit von einer Million Dollar.“
Auf dem Weg zum Erfolg hat Trump schließlich ich seine eigenen „Gesetze“ aufgestellt:
„Lerne immer von den Fehlern anderer, nicht von eigenen – das ist der viel billigere Weg.“
„Regeln sind da, um gebrochen zu weden.“
Endlich sind wir beim Thema Politik, Trumps neuem Spielfeld, obwohl er schon zur folgenden Erkenntnis gekommen war:
„Eines der zentralen Probleme heutzu- tage ist, dass die Politik so eine Schande ist. Gute Menschen gehen nicht in die Politik.“
Trotzdem, oder gerade deswegen, wurde TTT (für Trommel-und-Trompeten-Trump) schon zweimal zum US-Präsidenten gewählt, um etwa mit (in dieser Reihenfolge) Aussagen zu Migration, Klimawandel und Corona die Welt zu, na sagen wir mal, verblüffen:
„Migranten sind allesamt Kriminelle oder Leute aus Irrenanstalten.“
„In Springfield essen die Menschen, die hierhergekommen sind, Hunde und Katzen. Sie essen die Haustiere von den Leuten, die dort wohnen.“
„Wir müssen mit dem Bau einer Mauer anfangen. Einer großen, schönen, mäch- tigen Mauer. Keiner baut Mauern besser als ich, glaubt mir …“
„Bio ist für mich Abfall!“
„Das Konzept der globalen Erwärmung wurde von und für die Chinesen erfunden, um amerikanische Produkte nicht wettbewerbsfähig zu machen.“
„Ich sehe Desinfektionsmittel, die das Virus in einer Minute ausknocken. Und es gibt einen Weg, mit dem wir so etwas in der Art machen können – durch eine Injektion nach innen oder fast durch so etwas wie eine Säuberung. (…) Das klingt interessant für mich.“
Trump, der Besserwisser für alles, ist also (so glaubt er) der unumstrittenste Politiker dieser verrückten Welt – einer, der sich alles erlauben kann, wie er meint:
„Ich könnte mitten auf der 57h Avenue- stehen und auf jemanden schießen, und ich würde trotzdem keine Wähler verlieren.“
Also selbst kriminelles Handeln ist für den bis dato einzigen als Straftäter verurteilten US-Präsidenten kein Hemmnis. Er hält sich für unfehlbar. Umso mehr wundert, wenn er sagt:
„Ich glaube, sich zu entschuldigen, ist eine großartige Sache. Aber du musst etwas falsch gemacht haben. Ich werde mich ganz klar entschuldigen, irgendwann in einer hoffentlich weit entfernten Zukunft. Wenn ich jemals etwas falsch gemacht habe.“
Ob es jemals dazu kommt? Noch ist Trump wie ein Adventskalender, jeden Tag gibt es eine Überraschung von A wie Alcatraz oder Annexion (von Grönland) bis Z wie Zölle – eine Themenfülle, die man hier nicht auf zwei Seiten aufarbeiten kann.
Deshalb zum Abschluss noch ein Faktencheck zur weit verbreiteten Meldung, wonach die Simpsons Trumps Ende für den 12. April 2025 prognostiziert hätten. Die Ewig-Zeichentrick-Serie, in der tatsächlich bereits 2000 Trumps Präsidentschaft erwähnt wurde, ist hier Spielball absurder Verschwörungstheorien. Das Beweisbild (Trump im Sarg) stammt nicht aus der Simpsons-Reihe, sondern wurde mittels KI (schon wieder) manipulativ erzeugt. Eine solche Szene gibt es nicht, wird auch im Simpsons-Studio versichert. Der beste Beweis dafür, dass es sich hier um Fake handelt, ist schließlich der Blick auf den Kalender: der 12. April 2025 ist längst vorbei. Trump lebt – der Wahnsinn geht weiter.