Gemeinsam sind sie stark – Erfolgreiche Brüder Armin und Peter Spengler

Erfolgreiche Brüder heißt unsere neue Business-Serie. Mehrere Augsburger Unternehmen werden von Brüdern geführt, die wir hier vorstellen. Wie arbeiten sie zusammen, wie sind die Aufgaben verteilt und wie werden Entscheidungen getroffen? Solche und ähnliche Fragen stehen im Focus. Nach Bernhard und Christoph Sieber vom etablierten Juwelier Herbert Mayer stehen heute Peter und Armin Spengler vom KlimaShop! im Mittelpunkt.
Sie haben ein Faible für Oldtimer. Kein Wunder, dass sie mit ihren schmucken Auto-Veteranen (etwa einem Porsche von 1955) auch gerne an „Schnauferl“-Rallyes teilnehmen – speziell an der schon traditionellen Fuggerstadt Classic. Ansonsten sind sie alles andere als von gestern, sondern auf die Zukunft ausgerichtet. Die Rede ist von Peter (58) und Armin (55) Spengler, zwei erfolgreichen Brüdern, die seit 30 Jahren ihren KlimaShop! voranbringen. Aus einem von den Eltern 1969 gegründeten kleinen Familienbetrieb, der sich schon damals auf Klimatechnik spezialisiert hatte, haben sie ein erfolgreiches, mehrfach ausgezeichnetes Unternehmen geschaffen, das längst in ganz Süddeutschland bekannt ist.
Vertrauen, Fairness und Professionalität
Leitworte der Firma mit 30 Beschäftigten sind Vertrauen, Fairness und Professionalität. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass ein freundschaftlicher Umgang und Humor dazugehören. All das verdeutlicht, wie Peter und Armin Spengler ticken. Sie selbst haben als dazu passende Lebensmottos „Gut gelaunt in den Tag“ sowie „Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“. Einig sind sich die Brüder auch, dass ein nachhaltiger Unternehmenserfolg wichtiger ist als die kurzfristige Gewinnmaximierung.
Wenn Armin Spengler sagt, „auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen“, dann kommt das nicht von ungefähr. Gerade die Anfangsjahre als Chefs war für die Brüder ein steiniger Weg. Quasi über Nacht wurden sie anno 1996 sie mit der Geschäftsführung betraut. Ihr Vater und Firmengründer hatte eine Krebsdiagnose bekommen und kurzfristig beschlossen, nie mehr in die Firma zu gehen. Dieser Weg war offenbar heilsam für den Seniorchef, der sich heute mit 86 guter Gesundheit erfreut.
Peter und Armin hingegen, damals gerade mal Mitte 20 und erst wenige Jahre im Betrieb, wurden von heute auf morgen ins kalte Wasser geworfen. Für sie begann eine, wie sie heute sagen, spannende Zeit. Das Unternehmen stand auf der Kippe zumal einige Ingenieure ihr eigenes Süppchen kochten, indem sie ein Konkurrenz-Unternehmen aufbauen wollten und sich speziell (um nicht zu sagen trickreich) um Spengler-Kunden bemühten. Mit jugendlichem Mut (womöglich auch Übermut) und Gottvertrauen starten die Brüder durch mit dem Ziel, das angeschlagene Unternehmen neu zu erfinden. Äußerliches Zeichen: Aus der Firma „Spengler Kälte Klimatechnik“ wurde die KlimaShop! GmbH – mit einem Ausrufezeichen am Ende, das übrigens auch das schon aus jener zeitstammende Firmen-Maskottchen, der KlimaBär! trägt.
Mit neuem Namen zu neuem Erfolg
Nach der Umbenennung begann quasi die „neue“ Erfolgsstory des Umwelt-Unternehmens, das heute „mega-stabil“ dasteht. Dazu beigetragen hat, dass oftmals die Gewinne weitgehend in der Firma blieben, was sich beispielsweise in den Corona-Jahren ausgezahlt hat. Alle Mitarbeitenden konnten ohne Kurzarbeit weiterbeschäftigt werden in diesem Zukunfts-Unternehmen, das vor mehr als zwei Jahren als eines der ersten in Deutschland eine Vier-Tage-Woche (mit 9,5 Arbeitsstunden pro Tag) eingeführt hat.
Dass Krisenzeiten überwunden wurden, lag im Wesentlichen auch am engen Zusammenhalt der Brüder, die schon als Kinder unzertrennlich waren und viele Interessen teilten. Diese enge Bindung setzte sich im Erwachsenenalter fort. Armin lobt Peter heute als „innovativen Typ“, der mit viel Humor und „supersympathisch“ mit den Menschen umgeht. An Armin schätzt Peter besonders, dass er „sehr konsequent und strukturiert die Dinge in geordnete Bahnen bringt und selbst, wenn es schwierig wird, nie die gute Laune verliert.“
Die Aufgaben bis ins Detail aufgeteilt
Wichtige Entscheidungen stimmen die Brüder – natürlich bisweilen auch kontrovers – hinter verschlossenen Türen ab, bevor diese dann konsequent gemeinsam vertreten werden. Dabei hilft, dass die Aufgaben im Unternehmen bis ins Detail aufgeteilt sind und dass sich die Spengler-Brüder, wie sie selbst sagen, perfekt ergänzen. Peter, der Ältere (mit 51 Prozent Firmenanteil), ist der kaufmännische Kopf. Er kümmert sich um den Vertrieb und die Finanzen und sorgt dafür, dass die Zahlen stimmen. Armin (49 Prozent) hingegen ist der technische Experte, verantwortlich für den Kundendienst wie auch Belange der Digitalisierung, die im KlimaShop! inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass unmittelbar nach Monatsende sozusagen per Knopfdruck die aktuellen Geschäftszahlen abgerufen werden. Diese klare Aufteilung habe sich als äußerst erfolgreich erwiesen, „denn jeder“, so Peter, „kann sich auf seine Stärken konzentrieren.“
Nicht nur beruflich gilt „We are family!“, auch privat haben Peter und Armin viel gemeinsam, etwa die Freude an der Geselligkeit oder wenn sie sich bei ihren Eltern treffen. Unterschiedlich sind die Vorlieben, wenn es ums Reisen geht. Armin liebt es, auch in Begleitung seiner erwachsenen Tochter oder natürlich auch mit der Freundin, ferne Länder zu erkunden und neue Kulturen kennenzulernen. Peter hingegen zieht es oft in die Berge, genauer gesagt in seine Hütte in Tirol. Er hat ebenfalls eine Tochter, die jetzt zehn Jahre jung ist und die er gerne zum Wandern oder Skifahren mitnimmt, was ihn, wie er sagt, im Gegensatz zu früher zum Familientypen werden lässt. Diese unterschiedlichen Urlaubs- und Freizeitvorlieben sorgen dafür, dass die Spengler-Brüder immer wieder neue Geschichten und Erfahrungen mit nach Hause bringen, die sie dann miteinander teilen können.
Fußball, Soziales und eine wachsender KlimaWald!
Regelmäßig treffen sich die Erfolgsbrüder auch bei den FCA-Heimspielen. Für Fußball und den Augsburger Verein schlägt ihr Herz, was sich auch in ihrem Engagement als Sponsor ausdrückt. Im sozialen Bereich unterstützt KlimaShop! dauerhaft ein Kinderheim vor Ort. Und nicht zuletzt haben die Spenglers die Umwelt im Blick. Hier heißt das Stichwort KlimaWald! In der Region wie auch weltweit wurden so bereits mehr als 150.000 Quadratmeter Bäume gepflanzt.
Auch hier haben Peter und Armin Spengler die Zukunft im Blick. Dazu zählt inzwischen auch der, wie sie sagen, Spaß bei der Integration von KI im Unternehmen. Künstliche Intelligenz könne vieles erleichtert und die Mitarbeitenden entlasten, so dass mehr Zeit für das Menschliche bleibt. „Denn hier“, so die Brüder, „sind und werden Menschen weiter die Nr. 1 sein.“
Kleine Firmenchronik:
Frische Ideen seit 1969…
Vor mehr als 55 Jahren lag der Ursprung der heutigen KlimaShop! GmbH, die seither auf zielstrebiges Unternehmertum und frische Ideen setzt.
1969 gründeten Anton und Maria Spengler die Firma A. Spengler & Co. und gingen schon damals bisweilen ungewöhnliche Wege. Da konnte es passieren, dass eine wuchtige Klimaanlage per Hubschrauber eingeflogen wurde.
1996 beschlossen die Spengler-Brüder Peter und Armin, das Familienunternehmen ihrer Eltern zu übernehmen – mit der Vision, nicht nur Technik, sondern auch ein Erlebnis zu bieten. Sie machten sich daran, das Unternehmen neu zu erfinden. Es entstand die KlimaShop! GmbH.
1997 öffneten die Klima-Brüder den bundesweit ersten Ausstellungsraum für Klimageräte als Verkaufsort, aber auch als Treffpunkt zum Austausch von Ideen zur Klimatisierung und Energieeffizienz.
1998 erfolgte als Meilenstein der Einbau der ersten energie- und somit kostensparenden Klimaanlage zur Kühlung eines kompletten Bürogebäudes, was auch mehr Komfort für die Beschäftigten brachte.
2001 konnten sich die Spengler-Brüder über den Marketingpreises des Deutschen Handwerks freuen.
2002 wurde der Einbau der ersten Luft-Wärmepumpe gefeiert, die sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen eines Verwaltungsgebäudes genutzt wird. Weitere Vorteile: deutlich weniger Betriebskosten und ein geringerer CO₂-Ausstoß.
2003 wurden der KlimaShop!-Chefs beim Tag des Handwerkes vom damaligen bayerischen Wirtschaftsminister Otto Wiesheu als „erfolgreiches Jungunternehmer mit innovativen Ideen“ ausgezeichnet.
2007 erfolgte in Friedberg der Bau der neuen CO2-neutralen Zentrale als eine der ersten ihrer Art in Europa. Stichpunkte sind: Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Wasserkraft sowie gezielte Baumpflanzungen.
2008 wurde das Wertesystem „We are family“ ausgerufen. Es steht für Respekt, Vertrauen und Zusammenhalt im Team und im Umgang mit Kunden.
2010 startete das Projekt „KlimaWald“. Das Unternehmen pflanzt Bäume in der Region aber auch weltweit, um die CO2-Bilanz zu verbessern und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zu schaffen. Diese Aufforstungsprojekte sind wichtige Bestandteile der KlimaShop!-Nachhaltigkeitsstrategie.
2013 beteiligte sich die Firma am Forschungsprojekt „Future is Female“ mit dem Ziel, die Gleichstellung und Diversity in Unternehmen zu fördern.
2017 gab es die Auszeichnung als Europameister für energieeffizienten Klimaanlagen in Legoland-Hotels. Der Preis wurde allerdings nicht in Günzburg verliehen, sondern als Zeichen für internationale Kompetenz in Tokio (Japan).
2023 war der KlimaShop! wieder seiner Zeit voraus. Im Betrieb wird die Vier-Tage-Woche eingeführt.
Beim Blick in die Zukunft ist die größte Vision der Spenglers eine energietechnische Selbstversorgung der Firmenzentrale, etwa durch Sonnen- und Windenergie – ein „denkendes“ Gebäude, in dem sich Beschäftigte und Kunden wohlfühlen und das den Weg in die Zukunft der Klimatechnik weist.

