Mit Lichtblicken helfen und Lebensmut geben
Elterninitiative krebskranker Kinder Augsburg – Lichtblicke e.V. wird 40 Jahre
Seit 40 Jahren ist Lichtblicke e.V. an der Seite von Familien, deren Kinder an Krebs erkrankt sind. Gemeinsam mit vielen engagierten Menschen ist es gelungen, in schweren Zeiten Halt, Hoffnung und konkrete Hilfe zu geben. Dieses besondere Jubiläum wurde jetzt mit einem berührenden Festakt gefeiert – in einem außergewöhnlichen Rahmen: im Apparatehaus am Augsburger Gaswerk. Der Verein hat inzwischen über 500 Mitglieder, ein Drittel davon selbst Betroffene. Großer Dank ging an den 1. Vorsitzenden Gerd Koller, der vor 40 Jahren den Grundstein für die Elterninitiative gelegt hat und eindrucksvoll zeigte, was entstehen kann, wenn viele Menschen an einem Strang ziehen und die Zahnräder ineinander greifen.
Wir wollen Lebensmut geben!
Mit dabei waren der Gründer und der 1. Vorsitzende der Elterninitiative Gerd Koller, Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald, der Chefarzt des Schwäbischen Kinderkrebszentrums und Staatsminister Dr. Fabian Mehring sowie Oberbürgermeisterin Eva Weber und Melanie Melitta Hippke vom Bezirk Schwaben, die alle die Notwendigkeit dieser Einrichtung betonten und sich bei allen Spendern ganz herzlich bedankten. „Die Elterninitiative krebskranker Kinder ist eine Anlaufstelle für alle, die sich plötzlich in dieser Lebenssituation befinden und Hilfe brauchen. Alle Kinder sind unsere Kinder!“ so Gründer Gerd Koller. Er erinnerte an den Moment, als er den Gedanken vor 40 Jahren hatte, diesen schwerkranken Kindern und vor allem ihren Eltern und Familien zu helfen. Das war bei der 2000-Jahr-Feier im Jahr 1985, als er auf dem Rathausplatz mit einem Dauerkonzert Spenden gesammelt hat. Ein Jahr später wurde es dann verwirklicht und es kamen 22.000 Mark zusammen. Für Koller eine enorme Summe, die den Grundstein für den Verein gelegt hat. „Es muss Spaß machen, und das hat es immer“, so Koller, der sichtlich gerührt war.
Er betonte den Radiosender Radio Fantasy, der von Anfang an als Unterstützer mit dabei war und bis heute über 1,2 Millionen Euro an Spenden gesammelt hat. Auch viele Unternehmen, wie die Stadtwerke Augsburg (swa), die Stadtsparkasse Augsburg und viele ehrenamtliche Helfer tragen den Verein bis heute. Ein zentrales Anliegen war in den Anfängen stets das Elternhaus, das nach elf Jahren als Mildred-Scheel-Haus eröffnet wurde. Es bietet Familien schwerkranker Kinder in der Nähe des Universitätsklinikums ein Zuhause auf Zeit – ein Ort des Rückhalts und der Begegnung.
Für Prof. Dr. Dr. Frühwald, den Chefarzt des Schwäbischen Kinderkrebszentrum am Universitätsklinikum Augsburg, sei es hier die schönste Kinderkrebsstation Deutschlands. „Aber auch wegen Gerd Koller und seinen Kolleginnen und Kollegen, die für ein schönes Umfeld sorgen“, so Frühwald, der dem Verein im Namen des medizinischen Betreuungsteams dankte: „Sie ermöglichen das, überhaupt ein Leben im Krankenhaus und darüber hinaus.“
Staatsminister Fabian Mehring würdigte in seiner Festrede die außergewöhnliche Bedeutung des Vereins. Denn in Bayern erkranken jedes Jahr rund 50 bis 65 Kinder an Krebs. Der Verein Lichtblicke sei in dieser schweren Zeit ein Netz des Auffangens, des Verbindes und des Hoffens. Er ist sicher, dass nach einer solchen schweren Diagnose nichts mehr so ist, wie es vorher mal war. Für ihn als jungen Vater – sein Kind ist jetzt knapp fünf Monate alt – sei das eine schlimme Vorstellung. Er hob zudem die fünf zentralen Säulen des Vereins hervor: das Netzwerk für Betroffene, das Elternhaus, die Unterstützung des Kinderkrebszentrums, die Förderung der Forschung sowie das Schaffen von Momenten der Hoffnung.
Es gehe hier um Menschen, die für einen da sind und wissen, was man dafür tun kann. Hoffnung und Optimismus sei da besonders wichtig – und das gibt Lichtblicke e.V. den Betroffenen, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. Alles sei wertlos, wenn die Gesundheit fehle, so Melanie Melitta Hippke, die den Bezirkstagspräsidenten Martin Sailer vertrat. Moderatorin Brigitte Theile führte durch den Abend und betonte, dass es Zahnräder brauche, die ineinandergreifen.
Großen Applaus gab es für die Vorstände der Elterninitiative, die das alles im Ehrenamt ausführen und dafür viele Stunden aufbringen. Inzwischen wurde ein großes Netz an Kontakten mit Menschen gespannt, die das auch betrifft und ein großes Netz aber auch an Informationen, die wichtig sind und konkrete Hilfeleistungen für den Alltag bieten – all das ist ein großer Lichtblick. Und es gibt unzählige Momente der Hoffnung, die der Verein krebskranken Kindern und ihren Familien schenkt. Thorsten Große, der 2. Vorstand betonte: „Das Engagement wird weiter wachsen. Wir sind ein Verein, der nie stehen bleibt.“
Passend dazu sorgten die Comedian Harmonists Forever für die musikalische Umrahmung mit passenden Liedern wie „Irgendwo auf der Welt gibt es ein kleines bisschen Glück“, „Ein Freund, ein guter Freund, ist das Beste, was es gibt!“ oder „Ein kleiner grüner Kaktus“.
Besonders berührt hat der brandneue „Lichtblicke-Song“ mit der Botschaft: Lichtblicke, gemeinsam durch die schwere Zeit“. Er wurde komponiert von Stephan Kanyar, der auch die Musik für das Fuggermusical „Herz aus Gold“ geschrieben hat. Den Text schrieb Maren Scheel. Gesungen hat ihn der junge Musicalsänger Lino Kalich. Vielen Dank für diesen schönen Festabend und alles Gute für weitere 40 Jahren. Danke, dass wir ein Teil davon sein durften. 40 Jahre stehen hier für Zusammenhalt, Mitmenschlichkeit und die Kraft, mit Lichtblicken Hoffnung zu schenken.







